Kugel-Lautsprecher
Kleiner Lautsprecher zum selbst drucken
Die Aufgabenstellung zu diesem Projekt war: wie druckt man ein Lautsprechergehäuse, das mit wenig Technik bestückt ist, eine hohe akustische Qualität liefert und das so konstruiert ist, dass es trotz des "leichten" Herstellungsverfahrens funktioniert/gut klingt? Auch mit einer Größe, die billige 3d-Drucker bewältigen und aus üblichem PLA?
Die Rahmenbedingungen für einen Lautsprecher sind klar
und immer die selben, auch sind die Vergleichslautsprecher extrem hochwertig.
Wie soll das nun gehen und für wen ist dieser Lautsprecher konzipiert?
Der Einsatzzweck ist denkbar einfach, es ist der typische
Satelliten-Lautsprecher für die TV-Ecke zuhause. Angetrieben von einem
Heimkinoreceiver der Einstiegsklasse oder von einem Mini-HiFi-System schlägt
sich der Lautsprecher gut. Eine zusätzliche Bassunterstützung ist zweifelsfrei
wünschenswert. Sein Potential kann er als Center Speaker ausspielen, da der
Treiber Dialoge sehr sauber übertragen kann. Daraus ergibt sich noch eine
Nebenanwendung und das ist die Videotelefonie. Hier ist die Stimmenwiedergabe
genauso wie beim Center Speaker vordergründig und das ist seine Domäne.
Die Geometrie des Lautsprechers ergibt sich letztlich aus den Zielgrößen, die
internen Resonanzen zu minimieren (Ei-Form) und ein sehr steifes Gehäuse
(Kugel-Form) aufzubauen.
Der Reflexport ist nach Gehör optimiert, bei den Parametern des Treibers gibt es
da keine ideale Lösung.
Ei
Kugel
Aufbau:
Das 3d-Modell zum Drucken gibt es als Ei und als Kugel.
EiLautsprecher.stl oder auch hier:
https://cults3d.com/en/3d-model/home/ball-speaker
Kugellautsprecher.stl
Der Unterschied der zwei Gehäuse besteht nur in der äußeren Form und nicht in
der inneren Form, die maßgeblicher für den Klang mit verantwortlich ist.
Als Druckereinstellungen sind als Minimum 3 Wandlinien (1,2 mm) und 40% Füllung
(ich nehme hier das Octet) zu verwenden, auch eine Füllung bis zu 60% ist
sinnvoll, dann eher als "Linie".
Als Treiber wird der SB-Acoustics Breitbänder SB65WBAC25-4 verwendet, der je
nach Druckertolleranz am Korbrand leicht nachgeschliffen werden muss, dass er in
die Presspassung des Gehäuses passt. Dieser kleine Treiber hat auch einen
Nachteil, das sind die Anschlüsse, die am dünnen Kunstoffkorb so filigran
befestigt sind, dass es am besten ist, Flachstecker für den Anschluss der Kabel
zu verwenden. Das Loch im Gehäuse ist für ein 2x1,5 mm² Kabel ausgelegt. Auf
eine Frequenzweiche wollte ich bei so einem Projekt verzichten, daher habe ich
auch genau diesen Treiber gewählt.
Das Gehäuse hat als Stützstruktur vier Säulen im Innern, die beim Drucken
helfen, die aber auch als Halterung für die Dämmung zuständig sind. So ist es
einfach möglich, Polyesterwatte kreisrund im Gehäuse zu verlegen. Das sehr
leichte schwarze Sonofil ist grundsätzlich zu empfehlen. Mit wenigen Abstrichen
kann man auch normale Watte leicht aufgebauscht verwenden.
Messungen gibt es zu diesem Lautsprecher nicht, er wurde nur nach
Vergleichshören entwickelt und danach die Gehäusegeometrie angepasst. Weitere
Infos gibt's auch hier:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?18591-3d-gedrucker-Lautsprecher